Pressemitteilung: Internationales Camp will Kräfte zum Stopp der Atomwirtschaft sammeln

KIEL / OSTSEE – Anti-Atom-Aktivist*innen werden sich im August 2014 versammeln, um die  Kämpfe gegen gefährliche atomare Entwicklungen rund um die Ostsee zu stärken. Vom 9.-16. August sind Aktivist*innen und die interessierte Öffentlichkeit zu einem internationalen Sommercamp nahe Kiel in Norddeutschland eingeladen, um von den Gefahren der Atomkraft zu erfahren, Skillsharing für Kampagnenarbeit und Aktionen zu betreiben, zur Entwicklung internationaler Netzwerke und zur Vorbereitung und Durchführung von öffentlichen Aktionen gegen die Atomwirtschaft. Das Camp wird von verschiedenen Gruppen und Aktivist*innen aus verschiedenen Teilen der BRD vorbereitet. Das ATOMIC THREATS IN THE BALTIC SEA REGION Netzwerk/projekt lädt Aktivist*innen, Gruppen und alle Interessierten rund um die Ostsee ein, dieses internationale Camp zu besuchen, um Anti-Atom-Kämpfe zu unterstützen.

Dieses Camp wird 2014 das größte Treffen der Region zum Starten von Kampagnen und zur Unterstützung von Projekten gegen Atomanlagen überall im Wassereinzugsgebiet der Ostsee sein. Es will Menschen dazu ermächtigen selbst Veränderungen bewirken und die Atomindustrie von einer weiteren Vergiftung der Umwelt und Gefährdung von Gesundheit und Leben abhalten zu können. Das regionale „Atomic Threats In The Baltic Sea Region“ (ATOMIC BALTIC) Netzwerk/projekt ruft dazu aus dieses Camp als Möglichkeit zu nutzen, um Anti-Atom-Proteste mehr als bisher zu internationalisieren.

Transporte von Atommaterial – Uran, Abfälle, Brennstoff etc. – werden ein thematischer Schwerpunkt des internationalen Camps. Viele solche Transporte durchkreuzen die Ostsee, um Gefahrgut von Ländern der Region selbst an Orte weit entfernt auf dem Globus zu schaffen. Nahe dem Camp finden beispielsweise über den Nord-Ostsee-Kanal Transporte von Uran nach Hamburg mit Adressaten in Urananreicherungsanlagen oder Brennelementefabriken in der BRD und in den Niederlanden statt. Diese Transporte werden im Fokus öffentlicher Aktionen stehen und so das ernstgemeinte Engagement gegen die von ihnen ausgehenden Atomgefahren für alle Menschen nahe den Transportrouten oder an den Bestimmungsorten des Atommaterials verdeutlichen.

Das Anti-Atom-Camp wurde 2013 erfolgreich im Münsterland veranstaltet und brachte Gruppen und Individuen zusammen, die gegen die Atommüll-Anlagen in der Region aktiv werden wollten. Das Camp wird Workshops und Vorträge zu vielen Energiethemen bieten, Skillsharing ermöglichen und Raum für informelle Vernetzung bereitstellen. Öffentliche Aktionen und kulturelle Veranstaltungen vervollständigen das Konzept dieses politischen Sommercamps.

Das Wasser verbindet die Gesellschaften im Wassereinzugsgebiet der Ostsee und macht sie zu engen Nachbarn – selbst wenn einige von ihnen mehr als Tausend Kilometer voneinander entfernt liegen. Es umfasst die Hauptflächen von sieben Ländern: Dänemark, Schweden, Finnland, Estland, Lettland, Litauen und Polen. Russland, BRD und Belarus stellen weitere Gebiete des Wassereinzugsgebiets dieses Meeres. Die Ostsee ist nicht nur eine wichtige Nahrungsquelle für Millionen Menschen, sondern auch ein bedeutendes Erholungsgebiet für viele weitere – und sie ist das Transportmittel für giftige Immissionen aus mehr als 60 Atomanlagen, die Schadstoffe an Luft und Wasser abgeben. Somit verbindet die Ostsee Bedürfnisse und Interessen von menschlichen Zivilisationen aus einem großen Gebiet und formt damit eine einmalige Gemeinschaft.

„Die Atomindustrie operiert international vernetzt seit Jahrzehnten, wenn wir sie stoppen wollen, müssen soziale Bewegungen ebenfalls international agieren“, sagt Aktivist*in Hanna Poddig. „Eine Internationalisierung des Widerstands bedeutet von den Kämpfen in anderen Ländern zu wissen und unsere lokalen Anstrengungen gegen Atomgefahren als Teil einer internationalen Gemeinschaft betroffener Menschen zu betrachten.“ Daher sollten neue Kampagnen und Netzwerke von Menschen aus verschiedenen Ländern getragen und so gestaltet werden, dass sie sowohl mit verschiedenen Anti-Atom-Projekten verknüpft als auch in Austausch mit anderen sozialen Bewegungen stehen.

„ATOMIC BALTIC“ ist ein Netzwerk/projekt von Anti-Atom-Gruppen und Aktivist*innen im Wassereinzugsgebiet der Ostsee, das auch Organisationen umfasst, die mit ihrem Wissen, Erfahrungen und Netzwerken aus Österreich und den Niederlanden Unterstützung leisten. Sein wichtigstes Ziel ist eine Stärkung von lokalen Anti-Atom-Kämpfen rund um die Ostsee durch das Zusammenbringen von Aktist*innen, das Starten neuer Initiativen und die Unterstützung von Kampagnen gegen die Atomwirtschaft. Das ATOMIC BALTIC Netzwerk/projekt stellt eine Plattform zum Austausch bereit, die Internettools, regelmäßige Skype-Konferenzen und zweimonatliche Arbeitstreffen umfasst.

Detaillierte Informationen zum Netzwerk/projekt und zum internationalen Sommercamp sowie Updates werden online bereitgestellt unter:

https://AtomicBaltic.nuclear-heritage.net

Interessierte sind zum nächsten ATOMIC BALTIC Arbeitstreffen in Döbeln, Mittelsachsen, vom 3.-9. Maerz 2014 eingeladen und sollten sich per E-Mail an atomicbaltic AT nuclear-heritage DOT net[1] anmelden.

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