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Uranerzkonzentrat im Hamburger Hafen

Die ‘Sheksna’, ein Atomfrachter der Reederei ASPOL, war am 13.08.14 morgen um 06:00 Uhr im  Hamburger Hafen (SWT) angekommen, und war gegen 08:00 Uhr  bereits entladen. An Bord: 18  Container mit der UN Nummer 2912. Bei vorherigen Besuch in Hamburg wurden Container mit  der gleichen UN Nummer entladen, und entpuppten sich als Uranerzkonzentrat aus Kasachstan. Die Sheksna fuhr in der Vergangenheit durch den Nord-Ostsee-Kanal, dieses mal nahm das Schiff jedoch den Umweg um Skagen- vermutlich um nicht am Anti-Atom-Camp vorbeifahren zu müssen.

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Ebenfalls auf dem C.Steinweg-Gelände stehen vier weitere Container mit der UN-Nummer 2912. Diese sind im folgenden Bild zu sehen, aufgenommen am 13. August 2014.

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Recherchen von Anti-Atom-Aktivist*innen zu Folge handelt es sich um die Container, die letztes Mal nicht weiter fahren durften. Die folgenden Bilder dieser Container wurden am 14. Juli 2014 aufgenommen.

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Der Hamburger Senat hatte jedoch in einer Antwort auf eine kleine Anfrage (Drucksache 20/12462 der Hamburger Bürgerschaft vom 30.7.2014) ausgeführt:

Container, die für die Beförderung von Gütern eingesetzt werden, 
müssen nach dem internationalen Übereinkommen über sichere Container (CSC) 
regelmäßig auf ihren sicheren Zustand geprüft werden. 
Die erfolgreich geprüften Container werden mit einer sog. CSC-Plakette 
versehen. Bei den vier in Rede stehenden Containern hat die Wasserschutz-
polizei im Rahmen einer Gefahrgutkontrolle festgestellt, dass an diesen 
Containern die o.g. CSC-Plakette fehlte. Der Weitertransport der Container 
wurde durch die Wassers chutzpolizei vorläufig untersagt und die für diesen 
Sachverhalt zuständige Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) 
informiert. Eine daraufhin durchgeführte Besichtigung der betreffenden 
Container durch  Mitarbeiter der BGV am 15. Juli 2014 führte zu dem Ergebnis, 
dass die vier Container nicht beschädigt waren und durch den Verantwortlichen 
eine Bescheinigung einer internationalen Prüforganisation über die erfolgreiche 
Prüfung der Container im April 2014 vorgelegt werden konnte. – Vor diesem 
Hintergrund wurden die vier Container von der BGV am gleichen Tage 
zum Weitertransport freigegeben. Sie wurden mit der Bahn zu dem 
nächstmöglichen Termin abtransportiert. Für die zwischenzeitige 
Lagerung auf dem Süd-West-Terminal liegt eine Genehmigung gemäß § 7 
Strahlenschutzverordnung vor.

Trotz Wind und Regen startet das Anti-Atom-Camp

Auch von heftigen Regenschauern und Windböen lassen sich die Teilnehmer*inne des Anti-Atom-Camps nicht abschrecken. Heute morgen um 10 Uhr startete der erste Workshop zur Urananreicherung an Gronau. Vor dem Workshop „Widerstand auf dem Wasser“ zeigte die Polizei Angst: Drei Wasserschutzpolizeiboote kreuzten auf dem Nord-Ostsee-Kanal vorm Camp auf und ab und die Polizei verteilte Flyer mit Regeln für den Nord-Ostsee-Kanal.

Erster Erfolg: Atomtransport umgeleitet

Noch nicht einmal fertig aufgebaut, hat das Anti-Atom-Camp in Altenholz-Knoop bei Kiel schon erste Konsequenzen: Die „Sheksna“, ein Schiff, welches am Sonntagabend aus St. Petersburg Richtung Hamburg unterwegs ist und aller Wahrscheinlichkeit nach radioaktive Fracht geladen hat, fuhr nicht durch den Nord-Ostsee-Kanal am Camp vorbei, sondern nahm den langen Weg um Dänemark herum.

Seit Mittwoch wird das Anti-Atom-Camp am Kanal aufgebaut, mittlerweile stehen schon viele Zelte. Die „Sheksna“ hatten die Anti-Atom-Aktivist*innen in der vergangenen Nacht im Nord-Ostsee-Kanal erwartet, stellten dann jedoch fest, dass sie offensichtlich aus Angst vor Protesten lieber einen hunderte Kilometer langen Umweg in Kauf nahm. In der Vergangenheit hatte die „Sheksna“ von St.Petersburg nach Hamburg stets radioaktives Material transportiert und die Route durch den Nord-Ostsee-Kanal genommen, zuletzt Anfang Juli mit Uranzerkonzentrat aus Kazachstan.

Dabei wird auch nicht auf Sicherheitsvorkehrungen geachtet: 50 % der Container der Sheksna, die man in Hamburg kontrollierte, wurden wegen Mängeln beanstandet, etwa weil Gefahrgutkennzeichnungen fehlten oder die Transportgenehmigungen für Transportconatiner abgelaufen waren.

Gegen diese Atomtransporte und den damit verbunden den Weiterbetrieb zahlreicher Atomanlagen wendet sich das Anti-Atom-Camp. Die Aktivist*innen meinen dazu: „Es ist ja schön, dass direkt auf uns reagiert wird. Eine echte Lösung ist jedoch nur der Stopp der Transporte!“

Ab Samstag morgen starten die Workshops auf dem Camp: zu Beginn findet um 10 Uhr eine Veranstaltung zurAtomanlage, die in Deutschland mit den meisten Atomtransporten verbunden ist unter dem Titel „Urenco, Urananreicherung und die Atombombe“ statt. Um 16 Uhr gibt es einen Vortrag zu Atomtransporten durch den Nord-Ostsee-Kanal.