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PM: Antiatomaktivist*innen steigen der Bahn aufs Dach

Kiel_HBF_Atomtransporte_Stoppen_klein-2Presseinformation, 16. August 2014

Antiatomaktivist*innen steigen der Bahn aufs Dach

KIEL – In luftiger Höhe haben soeben 3 Kletter*innen an der Fassade des Kieler Hauptbahnhofs ein 42 Quadratmeter großes Transparent angebracht, auf dem sie den sofortigen Stopp aller Atomtransporte fordern. Bereits seit einer Woche machen Antiatomaktivist*innen auf einem Aktionscamp bei Kiel mit vielfältigen Aktionen auf Transporte von radioaktivem Material in Schleswig-Holstein und anderswo und die dafür Verantwortlichen aufmerksam.

Momentan gibt es wöchentlich mindestens einen Transport von z.B. Uranerzkonzentrat oder Uranhexafluorid durch den Nord-Ostsee-Kanal. Auch die Deutsche Bahn transportiert regelmäßig angereichertes Uran und andere atomare Fracht, sie ist zudem Gesellschafterin beim Atomkraftwerk Neckarwestheim.

Diese Transporte sind ein Teil der nuklearen Produktionskette, die vom vorgeblichen „Atomausstieg“ nicht beeinflusst wird. Dadurch befördern deutsche Politik und deutsche Firmen auch weiterhin den weltweiten Atomwahnsinn.

Inspektion bei C. Steinweg in Hamburg

Update: Die Polizei hat Personen gekesselt, Personalien festgestellt und vom Gelände geschoben, dann gehen lassen. C. Steinweg hat Container in die Einfahrt gestellt, damit niemand mehr aufs Gelände kommt. Eine Person wurde mit rabiatem Polizeieinsatz festgenommen (ist inzwischen wieder frei), eine weitere vom Hund gebissen.

Fotos von der Aktion:

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Personen auf Uranerzkonzentrat-Container

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Zivile Inspektion des Uranerz-Terminals

Pressemitteilung zur Aktion

HAMBURG – Die Firma C.Steinweg am Süd-West-Terminal wird gerade von Atomkraftgegner*innen inspiziert, die sich selber überzeugen wollen, wo und wie die Firma Container mit Uranerzkonzentrat lagert. Dies wurde notwendig, als gestern erneut radioaktives Material ankam und bekannt wurde, dass seit einem Monat Uranerzkonzentrat in Containern mit abgelaufener Sicherheitszertifizierung auf dem Gelände lagert.

Die Firma C.Steinweg ist dafür bekannt, Uranerzkonzentrat aus Namibia und Kasachstan kommend umzuschlagen. Zuletzt kamen Schiffe mit diesem Material am frühen Mittwoch morgen und in der letzten Nacht dort an und entluden insgesamt mehr als 30 Container Uranerzkonzentrat.

Gestern deckten Atomkraftgegner*innen auf, dass entgegen der Auskünfte der Hamburger Bürgerschaft vier von der Wasserschutzpolizei beanstandetete Container nicht weiter transportiert wurden, sondern immer noch auf dem Gelände lagern.

„Da angesichts dieser Falschauskünfte und der laufenden Atomtransporte vieles unklar bleibt, überzeugen wir uns nun selbst vom Zustand der Lagerung. Wir wollen wissen, ob hier noch mehr radioaktives Material  dauerhaft zwischengelagert wird“, erklärt eine Teilnehmerin die Inspektion. Die Atomkraftgegner*innen sind in Strahlenschutzanzügen auf das Firmengelände gegangen und fotografieren die Container mit radioaktivem Material. „Ziel ist zu zeigen, dass es ein öffentliches Interesse an den Transporten und deren Verhinderung gibt. Schließlich versorgen diese Transporte die Atomindustrie in der ganzen Welt“ sind sich die Inspektor*innen einig.

Presseberichterstattung

16.8. taz: Hamburgs Hafen ist Atomzwischenlager

16.8. NDR: Senat räumt Fehler bei Atomtransport ein

15.8. Hamburger Abendblatt: Senat räumt Fehler bei Atomtransport im Hafen ein

15.8. Greenpeace Magazin: Uranerzkonzentrat immer noch im Hamburger Hafen

14.8. Taz: Atomfrachter im Hafen

13.8. TVR-News: Wieder Atomtransport durch den Hamburger Hafen?

13.8. Hafennews: Russischer Atomfrachter am Hafen

13.8. planten.de Fotoimpressionen vom Camp

13.8. Fotoimpressionen der Küche

13.8. Holstein Kurier: Hubschrauber suchte Graffiti-Sprayer

12.8. Neues Deutschland: Frische Brise – der Widerstand gegen Atomanlagen im Ostseeraum wächst

11.8. Kieler Nachrichten: Atomkraftgegner schlagen Camp auf

11.8. Holstein Kurier: Hubschrauber war wohl auf dem Weg nach Kiel

11.8. Sat 1: Video zum Anti-Atom-Camp

10.8. Neues Deutschland: Protestcamp stört Atomtransport

9.8. NDR: Protestcamp – Atomkraftgegner zelten in Altenholz

27.7. Kieler Nachrichten Bürgeriniative plant Anti-Atom-Camp

 

Noch mehr Uran in Hamburg

In der letzten Nacht sind noch zusätzliche Container mit radioaktiver Fracht von der Firma C. Steinweg im Hamburger Hafen entladen worden. Das Schiff „Green Mountain“ legte aus Namibia kommend kurz vor Mitternacht am Süd-West-Terminal an und entlud die Nacht über Container, darunter auch 14 blaue MACS-Container mit radioaktiv-Kennzeichnung, bei denen es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Uranerzkonzentrat handelt. Damit stehen bereits 36 Container mit Uranerzkonzentrat auf dem Firmengelände. Wir bleiben weiter dran.

Infos und Bilder zum gestrigen Transport

Hamburger Senat lügt bezüglich Atomtransporten im Hafen

Im Südwest-Terminal des Hamburger Hafens wird regelmäßig radioaktive Fracht umgeschlagen. Auf Grund eines aktuellen Atomtransportes wurden Atomkraftgegner*innen erneut aufmerksam auf die Firma C.Steinweg. Sie entdeckten unter anderem Container mit Uranerzkonzentrat, die nach Angaben des Hamburger Senats bereits abtransportiert wurden.

Am Montag, den 14.7. wurde ein Transport von Uranerzkonzentrat aus Kasachstan zur Weiterverarbeitung im französischen Narbonne in Hamburg umgeladen. Mehrere Container wurden von der Wasserschutzpolizei beanstandet, vier wurden mit einem Transportverbot belegt, da ihre Zulassung für Gefahrguttransporte (CSC-Plakette) abgelaufen war. Auf Nachfrage führte der Hamburger Senat aus, dass sie noch am gleichen Tag geprüft und freigegeben wurden und schrieb „Sie wurden mit der Bahn zu dem nächstmöglichen Termin abtransportiert.“ (Drucksache der Hamburger Bürgerschaft 20/12462 vom 30.7.2014)

Am frühen Mittwoch morgen legte die „Sheksna“ nach tagelangen Verzögerungen auf See erneut am Süd-West-Terminal an. Sie fuhr auf Grund des Anti-Atom-Camps am Nord-Ostsee-Kanal den langen Umweg um Dänemark herum. Es wurde beobachtet, dass 18 Container mit der UN-Nummer 2912 (gültig für Uranerzkonzentrat) entladen wurden. In diesem Zuge wurden auch die alten Container wieder auf dem Gelände der Firma C.Steinweg entdeckt. Offensichtlich wurden sie also nicht weiter transportiert, sondern lagern seit einem Monat im Hamburger Hafen.

„Uranerzkonzentrat ist der Ausgangsstoff, aus dem nach den Zwischenverarbeitungsschritten der Konversion und der Anreicherung schließlich die für den Betrieb von Atomkraftwerken benötigten Brennelemente hergestellt werden. Dies nehmen wir zum Anlass unsere Forderung nach der sofortigen Stilllegung aller Atomanlagen weltweit zu bekräftigen. Der Hamburger Hafen muss für Atomtransporte entwidmet werden und die Transporte unter anderem durch den Nord-Ostsee-Kanal müssen gestoppt werden.“ so eine Teilnehmerin des Anti-Atom-Camps.

Mehr Informationen und Bilder:
https://antiatomcamp.nirgendwo.info/2014/08/13/uranerzkonzentrat-im-hamburger-hafen/

PM: Aktivist*innen besetzen Atomministerium

Pressemitteilung
14. August 2014
– zur sofortigen Veröffentlichung –

AKTIVIST*INNEN BESETZEN ATOMMINISTERIUM

KIEL – Am heutigen Donnerstag besetzten Anti-Atom-Aktivist*innen aus Protest gegen die ständigen Atombrennstoff-Transporte in Kiel symbolisch das Foyer des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umweltschutz und ländliche Räume. Zusätzlich wurden die Forderungen vor dem Gebäude bei einer Kletteraktion durch Transparente mit der Aufschrift „Stopp Atomtransporte“ unterstrichen.

Etwa wöchentlich fahren Schiffe zur Brennstoffversorgung von Atomanlagen durch den Nord-Ostsee-Kanal. So wird über die Produktionskette der Konversionsanlagen in Frankreich, die Uranreicherung in Gronau und die Brennelementefertigung in Lingen auch das noch laufende Atomkraftwerk (AKW) Brokdorf befeuert. Auch nach großen Worten im Koalitionsvertrag hält Minister Robert Habeck noch nicht einmal die versprochene „maximale Transparenz“ ein. Das wird nicht zuletzt in den Antworten auf die Kleinen Anfragen 18/1954 und 18/2070 des Landtags von Schleswig-Holstein deutlich.

Auf eine weitere kleine Anfrage sieht die Landesregierung auch nach dem Brand der „Atlantic Cartier“ am 1. Mai 2013 im Hamburger Hafen keinen Handlungsbedarf. Dass der Kanal ein Unfallschwerpunkt in den deutschen Gewässern ist, ist nicht erst seit der jüngsten Presseberichterstattung bekannt, und ein Unfall mit Gefahrgut nicht unwahrscheinlich. Zuletzt kollidierte im Jahr 2001 die mit 26 Brennelementen beladenen „Bugulma“ im Nebel des Nord-Ostsee-Kanals und musste daraufhin abgeschleppt werden.

Wir fordern den sofortigen Stopp der Atomtransporte und alle Atomanlagen stillzulegen!

Aktivist*innen des Anti-Atom-Camps in Kiel 2014

Pressekontakt über Handy 01578/7165674
Website zum Camp: https://antiatomcamp.nirgendwo.info

Bunte Anti-Atom-Aktionen an der Kiellinie

Anti-Atom-Camp-Aktionstag-1Heute gibt es an der gut besuchten Kiellinie eine Menge eher ungewöhnlicher Auftritte: Paddelboote mit gelben Anti-Atom-Fahnen und ein Segelboot mit lachender Atomkraft-Nein-Danke-Sonne kreuzen vorm Ufer. An Land streifen ein Atommüllentsorgungstrupp und ein Interview-Team vom Mars umher. Aus den Baumwipfeln ragt ein Transparent auf dem ein Atomfrachter abgebildet ist, Kletternde Leute daneben. Diese Aktionen geschehen im Rahmen des Anti-Atom-Camps und wenden sich gegen die Atomtransporte nicht nur durch den Nord-Ostsee-Kanal.

Anti-Atom-Camp-Aktionstag-3Es ist wichtig das Thema auf den Gehweg zu bringen, weil das giftige Zeug auch direkt vor der Haustür vorbei fährt. Dabei entsteht Platz für gute Gespräche.
Bei der Thematisierung von Atomtransporten geht es um einen wichtigen Teil der allgemeinen Atomindustrie, die in all ihren Auswirkungen vom Uranabbau bis zur Atombombe sehr fatal ist.

Zu Atomtransporten und anderen gesellschaftlich wichtigen Themen gibt es ein Programm gefüllt mit Workshops und Diskussionen auf dem Anti-Atom-Camp in Knoop (Altenholz). Gestern startete das Camp mit einem spannenden Vortrag zur Urananreicherung und einem Paddel-Praxis-Workshop für die heutige Aktion.

Weiter geht es heute abend mit einem Konzert von Straßenmusiker*innen der Rotzfrechen Asphaltkultur. Bis zum nächsten Samstag wird das Camp noch mit Leben und bunten Aktionen gefüllt werden.