Einstündiger Vortrag von SofA (Initiative für den Sofortigen Atomausstieg aus Münster)
Im westfälischen Gronau steht die einzige Urananreicherungsanlage Deutschlands. Sie gehört der Urenco (u.a. EON und RWE), die schon den Fukushima- Betreiber Tepco in Japan beliefert hat.
Hier wird das Uran für den Betrieb von weltweit 10% der AKW angereichert. Zusammen mit der nicht weit entfernt in Lingen stehenden Brennelementefabrik ist sie vom „Atomausstieg“ komplett ausgenommen. Somit wird in Gronau weiter Jahr für Jahr Atombrennstoff produziert. Auch der Uranmüllberg wächst und wächst!
Uranmüllberge ohne Ende – Atommülllager ohne Befristung
Das für die Anreicherung verwendete Uranhexafluorid (UF6) wird schon bei Kontakt mit Luftfeuchtigkeit zu Flusssäure. Bis zu 50.000 Tonnen davon dürfen in Gronau unter freien Himmel lagern. Damit nicht genug: Nun hat Urenco eine riesige Lagerhalle gebaut, die 60.000 Tonnen Uranmüll fassen kann. Und dies ist nur die erste Halle, denn bereits nach 10 Betriebsjahren ist sie laut Bundesregierung voll! Hier soll der Uranmüll gelagert werden, der momentan in Südfrankreich und ab Ende 2015 in Großbritannien in
chemisch stabileres Uranoxid (U3O8) umgewandelt wird.
Das dann immer noch strahlende Uranoxid soll zeitlich unbegrenzt in Gronau gelagert werden- über 100 Jahre und mehr! Damit droht ab Herbst 2014 das erste zeitlich unbefristete Uran-Atommüllager in Deutschland- wenn nicht die rot-grüne NRW- Landesregierung die bevorstehende Inbetriebnahme stoppt und die Bundesregierung endlich den Atomausstieg auch auf die Urananreicherung ausweitet.
Mehr Uranmüll – Noch mehr Transporte
Durch das neue Uranmülllager wird die Anzahl der Urantransporte von und nach Gronau weiter ansteigen. Allein 2010 und 2011 gab es 687 LKW – Transporte und 42 Uranzüge- tickende Zeitbomben, die unbegleitet und geheim rollen!
Drohende Weiterverbreitung von atomwaffenfähiger Technik
Mit der Gaszentrifugentechnik der Urenco ist es technisch ohne weiteres möglich, innerhalb nur weniger Wochen atomwaffenfähiges Uran herzustellen.
Das weiß die Bundesregierung und das wissen auch die vielen internationalen Konzerne und Investmentfonds, die schon Schlange stehen, denn zu allem Überfluss soll Urenco derzeit auch noch verkauft werden. Damit wird der Weiterverbreitung von Atomwaffen Tür und Tor geöffnet!
Diese Themen, mit aktueller Entwicklung zum drohenden Dauer- Uranzwischenlager und zum anstehenden Verkauf der Urenco und unsere weiter geplanten Aktionen sind Inhalt des einstündigen Vortrags.