Vortrag mit Videos und Diskussion (ca. 90 Minuten, vorbereitet von Peter Moritz)
„Wir kämpfen nicht nur gegen die Landes- und Bundesregierung. Wir kämpfen gegen die gesamte globale Atomindustrie“ (S.P.Udayakumar, Sprecher der Bewegung gegen das AKW Kudankulam).
Das AKW Kudankulam wurde unter der Federführung des russischen Atomkonzerns Rosatom gebaut, deutsche Firmen wie Siemens sind beteiligt. Auch Areva, Westinghouse / Toshiba und General Elektric / Hitachi wollen in Indien riesige Atomanlagen bauen – mindestens sechs AKWs je Standort.
Die Atomindustrie stößt an allen geplanten Standorten auf massiven Widerstand der lokalen Bevölkerung. Nach Beginn der Katastrophe in Fukushima im März 2011 erlebten die regionalen Bewegungen insbesondere in Jaitapur und Kudankulam einen enormen Aufschwung. Mit den Wahlen im Frühjahr fand dieser ein vorläufiges Ende.
Der Vortrag gibt einen kurzen Überblick zum indischen Atomenergieprogramm und zu den Anti-AKW-Bewegungen in Indien. Ausführlicher wird auf die aktuelle Situation in Jaitapur und Kudankulam eingegangen. In der Diskussion können je nach Interesse der Teilnehmenden einzelne Aspekte vertieft werden (Risiken des AKWs Kudankulam, Aktionsformen in Indien, Reaktionen des Staates, die Rainer-Hermann-Sonntag-Geschichte, Parlamentarismus, Atomprofiteure und nicht zuletzt Möglichkeiten der globalen Solidarität).
Informationen zu den Anti-AKW-Bewegungen in Indien: indien.antiatom.net